
von Oswald Prucker
Auf Initiative der Bürgermeister Oliver Rein aus Breisach und Gerard Hug aus Biesheim wurde heute die Rheinbrücke bei Breisach offiziell nach dem Widerstandskämpfer und Sozialdemokraten Julius Leber benannt. Julius Leber wurde in Biesheim geboren, ging in Breisach zur Schule. Er engagierte sich im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, wurde von einem Spitzel verraten und nach einem Schauprozess in Berlin hingerichtet.
Vor der Enthüllung der Namenstafel gab die Tanzaufführung „Brücke für die Zukunft / Pont pour l’avenir“ mit der Tanzgruppe Battery Dance Company aus New York und 130 französischen und deutschen Schülerinnen und Schülern, die dann vor dem Festakt auch mit Schirmen in den Farben der beiden Landesfahnen über die Brücke zogen.

Im Anschluss dann die üblichen Reden zu solchen Anlässen. Rein bezog sich immer wieder auf den von ihm und Hug gewählten Anlass des achtzigsten Jahrestages des Tags der Befreiung. Den Elefanten im Raum sprach schließlich dankenswerter Weise Regierungspräsident Carsten Gabbert an. Leber kämpfte vor allem gegen die völkische Ideologie des Nationalsozialismus, führte er aus und genau diese Ideologie ist der Grund, weshalb die AfD vor kurzem vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft wurde. Ein Gedanke, der ihn dieser Tage nicht loslässt.
Zurecht, denn es ist jetzt an uns, dass wir den aktuellen Weg in eine ähnliche Katastrophe stoppen und zwar zu einem Zeitpunkt, da das noch ohne den Einsatz des eigenen Lebens möglich ist.
Zu Julius Leber gibt es aktuell auch eine Wanderausstellung. Mehr dazu habe ich bereits hier aufgeschrieben. Dort gibt es auch viele spannende Links zu diesem großen Sozialdemokraten.