Gegen Hass und gegen Homophobie

Veröffentlicht am 17.10.2020 in Allgemein
 

Unser langjähriges Vorstandsmitglied Hans Dieter Straup ist das Opfer eines widerlichen Hassbriefes, in dem ihm körperliche Gewalt angedroht wurde. Das können und wollen wir nicht dulden und deshalb haben wir heute bei unserem Kreisparteitag als kleines Zeichen die folgende Resolution einstimmig verabschiedet. Der anhaltende Applaus nach der Abstimmung galt nicht uns selbst, sondern Hans-Dieter als Unterstützung in dieser belastenden Situation.

Die SPD Eichstetten, namentlich Hans Dieter Straup, hat Ende August einen widerlichen Drohbrief erhalten.
Im Rahmen einer Plakataktion + Folgeveranstaltungen und Buchprojekt "sichtbar-in-freiburg.de", die vor allem FLUSS e.V. organisiert und von der Stadt Freiburg  unterstützt wird, ist Hans Dieter auf einem Plakat zu sehen mit der Äußerung „ICH BIN FREIBURGER_IN ...BIN SCHWUL UND HABE DEN § 175 ÜBERLEBT“. Das Projekt ist auch im Kontext von 900 Jahre Freiburg „FREIBURG 20/21“ verankert.

Diese Sichtbarkeitskampagne ist dabei ein aus queerpolitischer Sicht unverzichtbarer Bestandteil. Unter den 12 Personen, die auf 11 Plakaten an über 160 Orten in der Stadt sichtbar sind, vertritt Hans Dieter auf einem der Plakate die altersbedingt schwindende Personengruppe der schwulen Männer, die die Verfolgung durch den §175 erleben musste, - der nahtlos aus der Zeit des Naziterrors bis in die jüngere Bundesrepublik (1969) unverändert und noch bis zur völligen Streichung 1994 fortbestand.

Der feige anonyme Schreiber schien von dieser Plakataktion motiviert und droht Hans Dieter mit schwerster körperlicher Gewalt.

Hans Dieter hat persönlich, als auch der SPD-Ortsverein Eichstetten bei der Staatsanwaltschaft Freiburg Strafanzeige erstattet und Strafantrag gestellt.

Der Täter muss erfahren, dass seine hassmotiviertes Handeln und seine menschenverachtende Haltung nicht im Verborgenen bleiben, dass sein Tun öffentlich wird und sein Treiben in unserem demokratisch verfassten Rechtsstaat verfolgt wird.

Und die Gesellschaft soll erkennen können, dass sie zur Anerkennung legitimer Rechte und entsprechend zum Schutz ihrer Minderheiten aufgerufen und verpflichtet ist.

Wir wollen heute als Kreisverband mit dieser Resolution ein Zeichen setzen, den Hass und die Gewaltandrohung in unserer Gesellschaft nicht tatenlos hinzunehmen.

Wir stehen solidarisch zu Hans Dieter und allen Menschen der queeren Community und allen die von solchen Hassattacken & Bedrohungen betroffen sind, wir unterstützen das Bestreben nach Gleichstellung und gesellschaftlicher Akzeptanz.

Wir verurteilen jegliche Form von Hass und Gewaltandrohungen.

Für den SPD Kreisverband
Birte Könnecke
1. Vorsitzende

 

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