Ein Plädoyer für Biodiversität

Veröffentlicht am 01.08.2015 in Kreisverband
 

Der SPD Kreisvorstand tagte vor der Sommerpause in Kirchzarten. Wichtigster Tagesordnungspunkt war der Vortrag von Professor Dr. Werner Konold zum Thema Biodiversität.

Professor Dr. Werner Konolds Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte und Ökologie der Kulturlandschaft und ihrer Elemente. Er arbeitet an integrierten Konzeptionen für Landschaften und im Naturschutz. Konold ist zudem Sprecher des Deutschen Rates für Landespflege und Mitglied im Nationalkomitee des Man and the Biosphere Programm der UNESCO (Biosphärenreservate).

Biodiversität beschreibt die biologische Vielfalt welche durch Eingriffe des Menschen in die Natur entsteht aber auch zerstört wird. Entstanden sind bspw. durch vielfältige Züchtungen diverse Arten und Sorten von Pflanzen, so existieren bspw. in Europa 1000 Sorten Tomaten. Durch die Zersiedelung der Kulturlandschaft gefährdet der Mensch gleichzeitig Lebensräume für Pflanzen und Tiere, durch den intensiven oder auch fehlerhaften Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wurden bspw. Bienen mit ihrer für die Arterhaltung wichtigen Bestäuberfunktion, stark gefährdet.

Biodiversität zu erhalten ist wichtig, um auch in Zukunft die Nahrungsgrundlagen für Mensch und Tier zu erhalten, um Energieressourcen zu gewinnen, um Rohstoffquellen zur Herstellung von vielfältigen Produkten aus Pflanzenrohstoffen zu erhalten und nicht zuletzt aus ethischen Gründen. Wer erfreut sich nicht an einer bunten Blumenwiese.

Der Kreisvorstand begrüßt die erfolgte Einrichtung von Landschaftserhaltungsverbänden. Ein weiterer wichtiger Schritt können Kulturlandschaftsbeiräte sein. Dabei finden sich Fachleute, Landwirte, kommunal verantwortlichen Politiker und engagierte Bürger zusammen, um Maßnahmen zur Erhaltung der Kulturlandschaft und damit der Biodiversität zu entwickeln und vor Ort umzusetzen. Hier geht es bspw. um die Optimierung des Flächenverbrauchs bei Baumaßnahmen oder darum die Nachhaltigkeit von Ausgleichsmaßnahmen zu definieren, zu überwachen bzw. sicherzustellen.

Als konkrete Maßnahmen in den Kommunen können Straßenränder, Brachen und bislang ungenutzte „Eh da“ Flächen zur Rekultivierung genutzt werden, durch gezielte Aussaat lokal passender Saaten entsprechende Lebensräume für Insekten, Grünbrücken und Pflanzenvielfalt geschaffen werden.

Die SPD Kreisvorsitzende Dr. Birte Könnecke unterstützt diese Anliegen ausdrücklich. Einrichtungen in der Region, die einen Beitrag zur Biodiversität leisten, müssen in ihrer Arbeit politische Rückenstärkung erfahren. Konkret einigte man sich darauf, dem Samengarten in Eichstetten von Kreisseite her einen Besuch abzustatten und sich über Möglichkeiten der Unterstützung zu informieren.

Thomas Thürling

 

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