Im Vorfeld einer Kreisvorstandssitzung haben sich einige Mitglieder des Kreisvorstands mit den geplanten ökologischen Flutungen entlang des Rheins beschäftigt. Lothar Neumann von der Bürgerinitiative für eine verträgliche Retention Breisach/Burkheim hat uns dazu am Breisacher Schwimmbad empfangen und zu einem gemütlichen und informativen Abendspaziergang in den Wald südlich von Breisach mitgenommen.
Gleich zu Beginn seiner Ausführungen war es Herrn Neumann wichtig, auf die Notwendigkeit eines verbesserten Hochwassersschutzes hinzuweisen. "Dagegen sträuben wir uns nicht, wir wollen nur, dass es verträglich geschieht". Die vom Stuttgarter Umweltministerium geplanten regelmäßigen "ökologischen Flutungen" sind das jedenfalls nicht, meint Neumann und erläuterte diese Einschätzung mit großem Sach- und Detailwissen. Immer wieder kommt dabei der Vergleich mit dem Gebiet rund um Altenheim zur Sprache. Dort gibt es seit Jahrzehnten ökologische Flutungen und die werden als Erfolgsmodell verkauft. Aber wenn man mit den Förstern spricht, dann sagen die hinter vorgehaltener Hand, dass das gar nichts bringt und sich der Wald nicht "daran gewöhnt" sondern kaum verändert. "Nur die Tiere ertrinken regelmäßig" so die Kreisvorsitzende und Tierärztin Birte Könnecke, zumal die Brutzeiten vieler Arten mit den Zeiten im Frühjahr zusammenfallen, in denen ökologische Flutungen wegen des dann vorherrschenden Hochwassers am ehesten möglich sind.
Herr Neumann konnte - teils unterstützt vom Breisacher SPD-Vorsitzenden und BIBB-Mitglied Lothar Menges - noch eine ganze Reihe weiterer Argumente gegen regelmäßige Flutungen ins Spiel bringen und ähnliche Argumente auch gegen die geplanten Maßnahmen im Norden der Stadt Richtung Burkheim vorbringen. Dennoch betonte er, dass sich keine zwei Überschwemmungsgebiete gleichen und dass jeweils nach Maßgabe der örtlichen Besonderheiten zu entscheiden sei.
Zum Abschluss dieses spannenden Abendspaziergangs (bei herrlichstem Wetter) versicherte Birte Könnecke der Bürgerinitiative jedwede dem Kreisverband mögliche Unterstützung. Herr Neumann wünschte sich in diesem Zusammenhang, dass er sich ein Vorort-Gespräch mit Umweltminister Untersteller wünscht. Wir hoffen, dass das klappt. Rückhaltemaßnahmen und Überschwemmungsgebiete sind nötig - regelmäßiges Fluten ist es nicht.
Oswald Prucker